Staffelberg



Endlich hat Mima am Samstag Nachmittag genug Spargel in ihrer kleiner Hütte an der Sttraße verkauft. Wir fahren in der Nähe von Nürnberg in das Thermalbad Hersbruck und erholen uns in heißen Saunasitzungen. Vor dem Bad verbringen wir unsere erste gemeinsame Nacht in Mima's Wohnmobil ''Seekuh''. Am Sonntag kümmert sich Mima wieder in ihrer liebevollen Art um ihren alten Vater in Bamberg.

Die zweite Nacht schlafen wir am Ufer eines kleinen Sees. Frösche quaken, die ersten Vögel beginnen mit ihrem Gesang um vier Uhr in der Früh nach dieser kalten Frühlingsnacht. Es ist nur sechs Grad draußen.

Der Ventilator der Gasheizung surrt. In das Geräusch mischt sich der gleichmäßige Atmen meiner Mima. Sie schläft im oberen Dachbett. Gedankenverloren spinnen sich meine lautosen Geschichtchen auf der winzigen Tastatur meines PSION Palmtop. In den letzten 10 Jahren habe ich mich daran gewöhnt, mit Hilfe dieser Technik meine Gedanken zu spinnen.

Mima besucht ihre Verwandten in diesem herrlichen ''Frankenland''. Dieser nördliche Teil Bayerns hat ein wenig sanfteres Klima. Die Menschen dort empfinde ich als etwas freundlicher. Die Mahlzeiten in den einfachen Wirtschaften kosten ein Drittel weniger als im teuren München.

Um acht Uhr morgens öffnet das berühmte Thermalbad Staffelstein, das mit drei Prozent Salzgehalt das salzigste Wasser in bayrischen Bädern aufweist. Gestern habe ich mit den ersten Sonnenstrahlen nach dem verregneten, kalten Mai wieder einmal versucht, in einem freien Gewässer zu schwimmen. Das Wasser, die Luft, mein Körper - alles ist kalt, selbst noch im Juni. 250 Kilometer südlich schneit es in den Alpen schon ab 1000 Meter Höhe.

Bevor Mima Abendessen will, lese ich noch kurz die letzten 30 E-Mails unserer freien n0by Gruppe: Thomas in Hamburg hat nicht ganz Deutschland von Norden nach Süden durchquert, um für wenig Geld seinen nächsten harten Photojob anzutreten.

Zora berichtet von ihrem Leben in Schweden wieder mit herrlichen Fotos. Adhitya teilt mit uns - ähnlich wie Rasa - neue Einsichten, wie jeder auf seine Art die Wirklichkeit interpretiert.

Ozay braucht jemanden, der ihm als Sparring Partner für geistvolle Schreibmeisterschaften dienen will. Hans Bretthauer behauptet wieder mit meisterlichen Illustrationen die Überlegenhgeit der Spermien - vermutlich seiner. Mit dergleichen Mühen befruchtet Hans Bretthauer das Gemüt der dafür geduldig Empfänglichen - vielleicht aber auch nicht. Alton, unser zum Christentum konvertierter jüdischer Freund aus Hawai spielt um harte Dollars am Aktienmarkt und in der Cyber Welt mit unserem schlauen Freund Eric in Paris.

Eric träumt davon, empfindsame Leutchen in seiner Cyber Gruppe vor dem Bösen zu bewahren. In seiner Gruppe bewacht Eric seine süßen, zarten Schäfchen . Eric duldet dabei keine Störung, die die Verdauung seiner geistiges Gras kauenden Groupies behindert, und verbannt und zensiert zwei, drei rohe Rebellen.

Please, praise the peace of protective priests und politicians!

Eric erklärt mit seiner Herz-Jesu nahen Weisheit, wie schrecklich ein Mensch wie n0by in der Deutsch-Kriegerischen Tradition verwurzelt ist! Eric warnt besorgt: ''[noby the great assembly of mistreated and molested children]'' more Eric excited (#28434): '' 'and the Krauts invading Paris' and the idiotic masses will never forgive, the greater the number the smaller the heart.''

Und Eric erleuchtet all seine Engel mit weisen Worten wie diesen (#28459): ''e: I'd be curious how many will say "i awakened at noby's" probably more chance to awaken during a cancer treatment.''

Doch was sich unsere weisen Freunde aus dem Heiligen Indien, Beloved Paddy und Jeeva,  schreiben, das können entweder nur Erleuchtetete oder in Indien Geborene verstehen, was vielleicht das Gleiche ist?

Können denn immer nur die Anständigen und Tapferen verstehen, wie all diese netten Gruppen-Führer wie diese aufrichtigen Eric, Sarlo, Bob Rose, Jerry Katz, Gene Poole, Sackratshita, Kartar, Surrendra, Chaitanyo, Nirguna oder Rasa die scheuen Sensibelchen schützen? Versuchen sich denn diese tapferen, aufrechten, scheuen, empfindsamen Seelchen nicht gerade gegen das Allüble Böse und den dunklen Schatten in ihrer inneren und äußeren Welt zu behüten?

Please, praise the peace of our protective priests und politicians!

Meine Mimamai schaukelt ihre Seekuh über die Autobahn von Staffelstein nach Bamberg. Staffelstein mit seinem salzigen Thermalbad ist die kleine Stadt, in der Adam Riese entdeckt hat, wie man besser rechnet und die Menschen in mathematischen Kenntnissen unterrichtet.

Eine Stunde Weg vom Zentrum liegt der ''Staffelberg''. 5000 Jahre vor Christus haben dort die ersten Siedler ihre Hütten errichtet, um sich vor Angreifern besser schützen zu können. 500 Jahre vor Christus haben keltische Stämme dort eine Festung erbaut, einige Jahrhunderte später folgten die Christen mit einer Kappele.

Nach dem 30jährigen Krieg 1518 bis 1548 hat der Erzbischof Melchior die zerstörte Kappelle wieder eröffnet. Überwältigt von der Schönheit der Landschaft begann der Heilige Mann zu beten:

''Dieser Berg ist so heilig, dass meine Füße es nicht wert sind, ihn mit Schuhen zu zertrampeln!
''

Und als demütiger Knecht Gottes und seiner Gefolgsleute wandelte der Bischof barfuß ins Tal. 

Ähnlich fromm verhalten sich diese demütigen Diener in ihren Internet Gruppen, wo sie ihre Kunden mit ausgefuchsten Zensurmaßnahmen gegen rauhe, böse Eindringlinge mit ihren Lästerzungen beschützen: ''love''.

So, ein letztes Mal: ''Please, praise the Pentecost peace of our protective priests und politicians!''

Als wir heimfahren, halten wir wieder einmal in dem herrlichen ''Altmühltal'', um einige Stunden zu radeln. Das geografische Zentrum von Bayern in der Nähe des Schlosses Kipfenberg ist es wert, wieder und wieder bewundert zu werden. 

Als glückliches Ende unserer ersten gemeinsamen Fahrt beschenkt uns ein Regenbogen nach einem kurzen Schauer mit seiner naturwunderlicher, bunten Pracht .

Amen, Hallelujah, Shalom, Inch' Allah, OOMMM, Love!


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