<-Sw. Tyohar, Israel-Satsang-Seller

Satsang München, Dienstag, den 22. Juni 1999      english Version

Sehr viel absurder konnte die Satsang-Session in München, Haus International Elisabethstraße 87, vom Dienstag, den 22. Juni bis zum Mittwoch, den 30. Juni 1999 nicht enden. Nachdem am Montag-Vollmondabend etwa 15 Anamo-Mikaire-Jünger aufgetaucht waren, und in Tyohar´s Satsang begannen, was ihnen per Flugblatt schon vor Mikaires Satsang untersagt ist, nämlich zu argumentieren, nachdem also diese frommen Mikaire-Anamo-Sinnsucher am Montag vergebens versucht hatten, Tyohars Satsang mit lauter marktschreierischer Zwischenrede zu stören, allesamt dann abzogen nach etwa einer Stunde, ohne ihren Obulus von 17 Mark zurück erhalten zu haben, unterhielt die nun verbliebenen etwa 70 Menschen am Dienstag ein meisterlicher Tyohar in Hochform.

Er sprach seine vollen zwei Stunden über die Ereignisse des Vortags, die er sehr gut verstehe. Mikaire mache es wie Hitler, der die negativen Strömungen, nach denen wir ohnehin alle süchtig seien, auf ausgewiesene Feinde lenke. Mit diesem Anti-Gefühl lasse sich dann ein starkes Für-Etwas-Sein aufbauen. Und wir seien deswegen auf negative Seinsäußerungen geeicht, weil wir mit jedem "NEIN" unser EGO stärken könnten. Und mit einem starken EGO stellst Du etwas dar.


Tyohar, Satsang in Poona January 1997



n0by proudly presents Tyohar's Satsang Seat in Poona 1997

Er selbst, Tyohar jedoch, sei ein Mensch, der aus den Fehlern der andern Meister gelernt habe, seine eigenen Fehler sehe und laufend korrigiere. Er arbeite nicht mit dem, was nicht ist, sondern mit dem, was ist. So verfalle er auch nicht in den Fehler, die Menschen gegeneinander zu manipulieren. Zwar sei es äußerst schwierig, Menschen zu erreichen, die alles ins Negative ziehen, alles nur mit dem Verstand besehen und aburteilen. Er wolle daher seine Arbeit in Costa Rica dort fortsetzen, wo wir nur noch mit einem Boot ihn erreichen können, wo mehrere Willkommen-Center die Störenfriede zurückschicken können, wo keine Anamo-Mikaire-Jünger Zugang hätten. So wolle er die Abwehr derjenigen schwächen, die ihn zu verstehen versuchen. Und das sollen die sein, die wirklich Freiheit, Erleuchtung, Nirwana wollen. Wirklich wollen. Obwohl Tyohar nicht schnell redet, kann er in zwei Stunden doch viel erzählen.

Nachdem diese fromme Sitzung mich so vollständig ergriffen hatte, dass ich schier sprachlos heim fuhr und erst daheim bei einem Glas Wein wieder zu mir kam, wollte ich den letzten Abend dazu nutzen, mich von dieser hypnotischen Dienstag-Session zu befreien. So wollte ich meine angestauten Zweifel und mein Unbehagen so öffentlich machen, dass mir ein Rausschmiß aus diesem letzten Satsang denn als angemessener Abgang erschienen wäre.

Also meldete ich mich gleich als Erster und war mir meiner Ironie sehr sicher:

"Geliebter Tyohar! Wer spricht, hat etwas zu sagen. Und wer etwas zu sagen hat, hat das Sagen, hat die Power. Ich habe diese Erfahrung selber gemacht, als ich vor 25 Jahren Versicherungen mit großem Erfolg verkauft habe. Doch während ich von meinem fetten Ego aus spreche, spricht aus Dir, wie jeder religöse Mensch empfindet, der hier zuhört, nun die Existenz selber. Und Du hast mir die Reise nach Costa Rica nun gleichsam verkauft. Denn in Dir habe ich nun endlich einen Lehrer gefunden, der seine Fehler nicht nur selber sieht, sondern auch gleich selber korrigiert. Ich bin Dir so dankbar, dass ich hier meine Wunden offen legen und vielleicht von Dir heilen lassen kann. Und so ist in mir der Entschluß gereift, alles zu verkaufen, um mit Dir nach Costa Rica zu gehen.

Das haben zwar andere alte Sannyasin, Freunde von mir, auch schon vor Jahren bei Osho so gemacht, die nun mit ihrer Weisheit am Ende von der Sozialhilfe leben. Doch Du wirst Dich und Deine Commune schützen und nicht dualistisch-strittig gegeneinander manipulieren. dass Du Deine Arbeit und uns dabei vor schlechten Leuten, wie denen von vorgestern behüten mußt, ist ja ganz klar."

Damit hatte ich allen Spott, der mich tags beschäftigt hatte, in die fromme Runde geworfen. Tyohar sagte nur kurz, dass ich nicht nach Costa Rica gehen solle, weil ich keine andere Entscheidung hätte, sondern dass ich aus Freude und Hingabe dorthin gehen solle.

Als ich vollständig sprachlos davon, dass niemand meine Häme hatte verstehen können und wollen, den Saal verließ, überholte mich Tyohar, berührte mich freundlich und fragte:  
"Na, wann gehst Du jetzt nach Costa Rica?"
"Ich habe meine Sätze als Scherz gemeint!", 

gestand ich ihm erleichert meine Wahrheit. 

"Ja, und ich habe sie für andere Zwecke genutzt!",
antwortete er mir, mit einem Lachen sein Erstaunen überspielend.
"Das habe ich mir gleich gedacht, dass Du sie geschäftsfördernd einsetzt",
gab ich zurück, woraufhin er mich laut an- oder aus-lachte.


Satsang with Tyohar, January 1997, Poona

Im gegenüberliegenden Hotel Vitalis setzte ich mich dann zu ihm, beantwortete ihm noch Fragen nach Mikaires Homepage, und erzählte ihm vom CopyRight- Streit um Oshos Bilder - und zahlte seine Zeche, einen Orangensaft.
"Unterliegen dann die Osho-Bilder auf meiner Homepage auch dem CopyRight?", wollte er noch wissen.
"Wenn Dein Server in den USA steht, wird die Rajneesh - Internation - Foundation wohl wenig ausrichten können",
beruhigte ich ihn.
Aber vielleicht machen die Mikaire-Freunde ihm ja eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung. Denn das war auch eine ihrer Vollmond-Fragen am Montag:
"Hast Du Steuern gezahlt vor Deiner Erleuchtung?"
"Ich habe weder vor noch nach meiner Erleuchtung Steuern gezahlt",
hat Tyohar erwidert, um die Lacher auf seine Seite zu ziehen.
Damit hatten ihn die frommen Mikaire-Jüngen nun ja offensichtlich sofort als Lügner und Betrüger enttarnt:
"Du redest von Wahrheit! Weißt Du nicht, dass Du für Einnahmen hier im Land Steuern zu zahlen hast?"      

e.a.s.t., 30.6.1999